Pressemitteilung: Journalismus aus gutem Grund! 12 Tage – 12 Leitsätze

Initiative zur Rettung der Evangelischen Journalistenschule

Pressemitteilung: Journalismus aus gutem Grund! 12 Tage – 12 Leitsätze

2. November 2020 Uncategorized 0
Berlin. Mit einer Social Media Kampagne und der Veröffentlichung von 12 Leitsätzen „Journalismus aus gutem Grund“ setzt sich die Initiative EJS retten! weiterhin für den Erhalt der Evangelischen Journalistenschule (EJS) in kirchlicher Trägerschaft ein. Mit der Kampagne kritisiert sie, dass in Zeiten der Medien- und Kirchenkrise die Schließung einer der führenden Journalistenschulen in Deutschland das falsche Signal zur falschen Zeit wäre.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will wegen erwarteter sinkender Kirchensteuereinnahmen bis 2030 bis zu 30 Prozent ihrer Kosten einsparen. Im vergangenen Frühjahr wurde bekannt, dass die EJS diesem Sparkurs zum Opfer fallen könnte. Die Ausbildung der Volontär:innen an der EJS kostet die EKD rund 400.000 Euro jährlich.

Vom heutigen Donnerstag (29.10.) an wird täglich auf dem Twitter-, Facebook– und Instagram-Kanal sowie der Webseite der Initiative EJS retten! je einer der 12 Leitsätze veröffentlicht. Begleitet werden die Thesen zum Verhältnis von Qualitätsjournalismus und Kirche jeweils durch Statements (Video, Bild) von namhaften Unterstützer:innen der Journalistenschule aus Kirche und Medienwelt. Die Leitsätze finden Sie vorab untenstehend und zur Veröffentlichung/Zitation freigegeben.

Inspiriert ist die Kampagne von den 12 Leitsätzen des „Zukunftsteams“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter dem Titel „Hinaus ins Weite – Kirche auf gutem Grund“. Am Sonntag, 8. November, und Montag, 9. November, will die EKD-Synode auf dieser Grundlage während ihrer Online-Tagung „Evangelische Kirche gestalten – Zur Zukunft einer Kirche im Umbruch“ über tiefgreifende Veränderungen und die (Neu-)Ausrichtung der Kirche debattieren.

Natascha Gillenberg, Vorständin des Freundes- und Förderkreises der EJS e.V.:
„Mit der Ausbildung unabhängiger Journalist*innen übernimmt die Kirche gesellschaftliche Verantwortung und prägt werteorientierten, an der Menschenwürde ausgerichteten Journalismus. Viele Absolvent*innen der EJS sind dafür mit Preisen ausgezeichnet worden. Sie sind bekannt für ihren besonderen Blick auf Themen und Geschichten, die sonst nicht erzählt würden. Die Evangelische Journalistenschule bildet eine Brücke zwischen Kirche und den Medien, die man nicht leichtfertig einreißen darf. Gerade in Zeiten des Umbruchs muss die evangelische Kirche in diese spezifische Ausbildung junger Menschen investieren.“

Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatten sich mehr als 1.500 Unterzeichner:innen, darunter namhafte Journalist:innen, in einem offenen Brief für den Fortbestand der EJS ausgesprochen. Daraufhin hatte der Rat der EKD eine Entscheidung über deren Schließung vertagt – voraussichtlic auf das Frühjahr 2021 -, gleichzeitig aber die Ausschreibung eines neuen Jahrgangs an der EJS ausgesetzt. Zudem hatte der Rat den Träger der Journalistenschule, das Gemeinschaftswerk für Evangelische Publizistik (GEP), beauftragt, „Impulse der Freunde und Förderer“ der EJS bei der geplanten Neuausrichtung der evangelischen Publizistik zu berücksichtigen.

Die Leitsätze
1. Eine offene, pluralistische Demokratie braucht werteorientierten Journalismus.
2. Mit der professionellen Ausbildung unabhängiger Journalist:innen an der EVANGELISCHEN JOURNALISTENSCHULE übernimmt die Kirche seit 25 Jahren gesellschaftliche Verantwortung.
3. In einer zunehmend kirchenfernen Gesellschaft bildet die EVANGELISCHE JOURNALISTENSCHULE eine wichtige Brücke zwischen Kirche und unabhängigen Medien.
4. Die EVANGELISCHE JOURNALISTENSCHULE zählt zu den besten in Deutschland. Das zeigen auch zahlreiche Auszeichnungen für Absolvent:innen.
5. Die EVANGELISCHE JOURNALISTENSCHULE vermittelt solides Handwerk, journalistische Unabhängigkeit und vor allem ethische Standards.
6. Mit der EVANGELISCHEN JOURNALISTENSCHULE prägt die Kirche Medienschaffende im Sinne christlicher Werte und fördert verantwortungsvollen Journalismus.
7. Durch die EVANGELISCHE JOURNALISTENSCHULE investiert die EKD in Menschen, die in den nächsten Jahrzehnten in Medien, aber auch in Kirche, Diakonie, Stiftungen und NGOs wirken.
8. Die EVANGELISCHE JOURNALISTENSCHULE setzt auf Vielfalt der Religionen, der Kulturen, des Alters, der Herkunft und der Bildungswege ihrer Volontär:innen.
9. Im Mittelpunkt der Ausbildung an der EVANGELISCHEN JOURNALISTENSCHULE steht die Würde des Menschen als Maßstab für journalistische Integrität.
10. Journalismus ist kein Hobby, sondern ein Beruf. Einzelne Blockseminare ersetzen nicht die umfassende Ausbildung an einer Journalistenschule.
11. Angesichts der Medien- und der Kirchenkrise und zunehmender Angriffe auf die Demokratie wäre die Schließung der EVANGELISCHEN JOURNALISTENSCHULE das falsche Signal zur falschen Zeit.
12. Die EJS muss bleiben!  

Kontakt
Natascha Gillenberg,
Vorständin des EJS-Freundeskreises
+49 176 102 223 60
nataschagillenberg@hotmail.com

Weitere Informationen

EJS retten! auf Twitter
EJS retten! auf Facebook
EJS retten! auf Instagram